Planung ist das halbe Leben

Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert! Und Planung ist das halbe Leben- zum Glück nur das halbe Leben- weil sich der Rest aus Chaos, Spontanität und planlosem Miteinander so seinen Weg bahnt.

Also ist ja schön, wenn etwas besser als geplant läuft. Manchmal fragt man sich aber, wieviel Zeit man mit einem aufwendigen Plan so vergeudet, wenn sich dann

a) niemand daran hält oder

b) das Chaos zuschlägt.

Dann gibt es bei Anfänger Planern auch noch den Moment, wo alle festellen, es lief Alles nach Plan, nur der Plan war eben scheisse.

Schon mal versucht für nur 3 Menschen zu planen? Schwierig! Weil ja jeder seinen eigenen Plan hat und mit Plänen ist es ja, wie mit Kindern, Ideen oder Witzen…die Eigenen sind immer die Besten!

Man versucht also planvoll den ausgeklügelten Plan zu inszenieren: Versucht an jede Eventualität zu denken und selbstverständlich soll das Ganze dann auch noch möglichst unkompliziert sein! Treffpunkt da und da, Abfahrt dann und dann, Plan so und so und diese Idee, schmeisst man dann ins Rennen.

Bereits nach wenigen Sekunden bekommt mindestens einen Gegenplan und eine Anmerkung zum eigenen Plan. Also zum Beispiel „Du, ja, soweit ein spitzen Plan, leider kann ich aber weder zu der Uhrzeit, die Du vorschlägst noch kann ich mit dem Auto fahren, weil das seit letzter Woche einen Motorschaden/ Loch im Tank/defekten Scheibenwischer hat.“ Ohje, der Scheibenwischer, ja, kenn ich- is blöd, soll´s denn regnen? „Keine Ahnung, aber was, wenn?“

Mit diesen kleinen 3 Worten, kann man den ganzen Plan zunichte machen. Ja, was wäre eigentlich wenn!? Genau, das hat sich dann inzwischen auch Person 3 gedacht, und kurzerhand einen Gegenplan ins Gespräch gebracht, Suuuper!

Fangen wir doch noch einmal ganz von vorn an, also: Bei den Bienchen und Blumen läuft das in etwas so…

Wie, ist Euch nicht kompliziert genug? Gut, dann versucht mal so einen Plan für 10 Menschen. Profiplanern schlage ich vor die Personenanzahl auf direkt 20, 50 oder gar 100 zu steigern. Wer da nicht bei verrückt wird, ist nicht ganz normal!

Die Faustregel beim Planen lautet:

  1. Plan machen
  2.  Plan durchsetzen
  3.  Plan leicht variieren und
  4.  möglichst viel Platz für Chaos lassen.

    Weil die Grundregeln eben auch lauten: „Irgendwas is´ja immer“ entweder

    a) das haben wir aber schon immer so gemacht oder

    b) das haben wir noch nie so gemacht“. Wer einen Plan aushebeln will, beruft sich auf mindestens 2 Unter-Kategorien.

    Und diese 2 todsicheren Argumente von, wie wir es sonst immer/ nie gemacht haben in Kombination mit „aber was wäre wenn“, sind das Ende der Kommunikation. Versprochen, sie sind das Ende eines jeden Plans. Probierts aus und schaut dabei zu, wie sich der Planer in den Wahnsinn treiben lässt. Wie ich darauf komme? Och, es war ganz einfach, 10 Leute sollten sich treffen, zu einer bestimmten Uhrzeit sollten alle da sein. Zu einer weiteren Uhrzeit gings dann los. Klingt zunächst einfach, ist es aber meistens nicht! Denn der Teufel steckt im Detail! Bei 10 Leuten wird schnell deutlich, es gibt den „Zunächst-Plan-Durchwinker-und-in-letzter-Sekunde-Plan-Zerstörer“, den „mir-eigentlich-egal-Aber-Mitplaner“, den „ich gebe jede Verantwortung ab-Mitmacher“, hach und noch jede Menge anderer, wie zum Beispiel den „wir-haben-doch-noch-jede Menge-Zeit-brauchen-wir-jetzt-schon-einen-Plan-Denker“und die „Strategisch-und-notorisch-zu-spät-Kommer“.Und gerade, wenn man denkt, der Plan steht, gibt es noch den „Wollen-wir-es-nicht-spontan-ganz-anders-machen-Löser“, meiner ereilte mich gegen 4:23 am Planungstag, weil jemand spontan aus der Nachtruhe erwacht war- versprochen, nächstes Mal ändere ich den Plan spontan und ruf´ dann alle morgens um 5 Uhr einfach an :)…

Und dann, wenn man sich gefühlte 20 Mal die Haare gerauft hat, Dinge vor Wut zerknüllt und das Planungsreissbrett bereits mental zu Sägemehl oder Brennholz verarbeitet hat, kommt der Tag der Ausführung. Der Moment, wo es drauf ankommt. Hat jeder den Plan? Wurde an Alles gedacht? Hat ihn auch jeder verstanden? Nein? Prima! Dann ist jetzt auch egal, von nun an können wir nichts mehr tun! Und dann, ganz selten, stellt man fest, sie haben sich eben doch alle auf den Plan gerufen gefühlt, beherzigen ihn und ziehen ihn irgendwie durch. Der Eine mehr, der andere weniger, aber zum Schluss, sollte es zumindest ansatzweise funktionieren. Und als alle einfach zum Plan übergingen, plötzlich Ruhe einkehrte und man selbst total planlos den Dingen harrte, die da kamen, saßen meine 10 an einem Tisch, lachten und taten endlich Alles nach Plan!

Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert! Auch wenn ich zu müde war, das an diesem Tag noch zu erwähnen! Nächstes Mal, such´ ich mir ne schicke andere Rolle, ich denke der „Zunächst-Plan-Durchwinker“ könnte mir ganz gut stehen und auch Spaß machen. Und kurz vor knapp, werde ich sagen „Was wäre wenn, wir es wie immer machen, weil wir das noch nie so gemacht haben!“ Das wird ein Spaß! Fängt bitte irgendjemand schon mal mit irgendeiner Planung an???

...oder was sagst Du dazu?