Sicherlich, über meine Passwörter könnte man nun auch irgendwann sonst schreiben – aber warum nicht gerade heute, wo doch nach monatelanger Abstinenz auf meiner Website eigentlich jedem längst klar sein müsste, wie es dazu kam. Natürlich, ich habe ein absolut sicheres, vor Hackern schützendes, durch Passwortgeneratoren nicht knackbares, zudem äußerst langes und unendlich kompliziertes, ja, langsam ahnt Ihr es, automatisch erstelltes Passwort für meine website, dass sich wirklich keine Sau merken kann. Und weil auch die längste Eselsbrücke bei diesem Passwort anmutet, wie ein who-is-who der Arche Noah, hatte ich es sicherheitshalber auf einem Handy abfotografiert – nee, natürlich nicht auf dem Handy, dass ich immer nutze, das wär ja dämlich, könnt´ich ja verlieren…stattdessen in dem alten Handy, dessen Akku ja nun auch nicht mehr der Jüngste und das braucht man ja auch nie – und sowieso, wiesosollte ich das laden, wenn ich es doch so selten nutze…
Tja, tolle Idee, es sei denn man lässt das alte Telefon ausgehen, entscheidet sich das generierte Passwort eben natürlich NICHT als Email zu speichern, ist ja auch unglaublich unsicher- lädt das alte Telefon dann nach 4 Wochen und stellt fest, dass man den PIN ebenso vergessen hat, wie den Ort an dem man den PUK oder den Sicherheitscodeschlüssel oder den Was-auch-immer vom alten Ding aufbewahrt. Nach mehreren Fehlversuchen, sah jeder PIN gleich dämlich aus – war es jetzt das Geburtsjahr durch die Anzahl aller Katzen, mit denen ich je mein Zuhause geteilt habe, oder war das das Telefon mit dem Jahr in dem Kolumbus Amerika entdeckte- oh, natürlich, ich könnte auch das Muster zeichnen, wenn mir die PIN partout nicht einfallen will…Gute Idee. Nicht.
Kolumbus noch immer im Gespräch, stellte ich fest, dass mir sogar die Telefonnummer meiner allerbesten Freundin zu Grundschulzeiten einfallen kann, der Geburtstag des Exfreundes hatte auch mal irgeneinen Pin, wofür war der eigentlich nochmal gut? Also sowohl der Ex, als auch die Pin? Und wenn man sich erstmal damit beschäftigt…Ich kramte jede Gehirnschublade durch, suchte mich durch endlos scheinende Gedankenblitze, wühlte in sinnlosen Memozetteln meines Geistes, schaffte es sogar dann meine EC Karte zu sperren, weil mir auch diese PIN irgendwie und irgendwann lächerlich einfach erschien, fand das Kennzeichen meines ersten Autos im Sperrmüll meiner Hirnwindungen, multiplizierte, dividierte und addierte wahllos alles nur Mögliche, zählte Stufen bis zu meiner Wohnung – wie es sind tatsächlich 84? Und stellte dann ernüchtert fest, man kann sich an etwas, dass man nie wirklich wusste, auch nicht erinnern. Gut, bleibt also nur noch der Handy-PIN – den wusste ich ja schließlich mal – aber da war absolut N – I – C – H – T – S.
Klingt nach Aufgabe – war es auch!
(Ganz nebenbei, das ist eigentlich ein toller PIN (N=14, I=9, C=3, H=8, T=20, S=19 ich kenn Euch Strategen, irgendwer hat das doch jetzt garantiert nachgezählt!)
Was hatte ich nicht Alles für tolle Kolumnenideen – aber warum eine schreiben, wenn man sie dann doch wieder nicht online stellen kann? Ach, dann lohnt sich das Schreiben ja auch nicht so wirklich. Fast 3 Monate vergingen…
Gestern nacht 02:45h saß ich senkrecht im Bett – eine Zahlenkombi! Dazu ein Muster! Kann ja gar nicht, gibt’s jawoooohl! Nur um ganz sicher zu gehen, hab ich sie im Handy gespeichert, also im Neuen, in dem, das ruhig ausgehen darf, weil der PIN mein Geburtstag ist und ich hoffe, dass es nie soo weit kommt. Und sollte ich mein Telefon irgendwo liegen lassen, dann wünsche ich mir, dass mir der Finder, der selbstredend ganz easy meinen PIN knackt, weil den Geburtstag als PIN haben,ja nun echt viel zu einfach ist (woher soll ein fremder Finder eigentlich wissen, wann ich Geburtstag habe?), wenigstens könnt er dann ne Karte schreibt – die Adress-Daten entnehme man bitte dem beigefügten Memo von heute, nur mal so, kann ja sein, dass ich das auch irgendwann mal vergesse, oder man mir ne Karte schreiben möchte…
Lieber eventueller fremder zukünftiger Handy-Finder, seit heute sind fast alle Pins, Sicherheitsnummern, Codes, Puks und Passwörter irgendwie, irgendwo kryptisch im Handy versteckt – mach damit, was Du möchtest, bei einigen weiß selbst ich nicht mehr, wozu sie eigentlich gehören…Das Muster, das mir heut nacht einfiel war übrigens das selbe, wie die Telefonnummer der Schulfreundin damals, also wenn man es auf einem Tastentelefon eingibt jedenfalls – da hat mein Hirn dann wohl eine Eselsbrücke selbst vor mir geheim gehalten – stimmte aber trotzdem. Gut, die ganzen tollen Kolumnenideen sind jetzt dafür erstmal weg, aber wo ein Wille, da hoffentlich keine weitere Gedächnislücke
🙂