Kosenamen Ratgeber

Ich hatte mal eine gute Freundin, die ihren Männe immer „Hasi“ gerufen hat. Gut, mag ja sein, dass er damals zu tierischen Höchstleistungen unter der heimischen Wolldecke auflief, aber leider hatte sich dieses „Hasi“ damals irgendwann so verselbständigt, dass sie auch nicht davor zurückschreckte es quer durch eine Disko zu brüllen…

Sie hingegen war „Bärli“, was ich übrigens nie ganz verstand. Ein völlig normaler Dialog damals, hätte also lauten können: (Sie:) „Hasi, hast du den Autoschlüssel?“ (Er:) „Klar, Bärli, alles an Bord!“ Hasi und Bärli trieben uns mitfahrenden Single-Tierchen bisweilen an den Rand des Wahnsinns und oft sogar, darüber hinaus. Und wir haben uns des Öfteren heimlich auf der Rücksitzbank zugeprostet, wenn Hasi und Bärli mal nonverbalen Stress hatten…

Irgendwann hatte Bärli dann aber die Nase voll, weil Hasi einfach nur noch hasenfüßig durch die Welt hoppelte und so gar nicht mehr echter Kerl war. Irgendwie ja auch kein Wunder, wenn er unter den Augen der anderen Diskobesucher als „Hasi!“ Getränkenachschub besorgen sollte.

Hasi suchte sich nach ein paar Jahren übrigens eine aAdere, die ihn dann wahrscheinlich „Grizzly“ nannte und Bärli ging auch ihren eigenen Weg. Unsere Clique war um eine seltsame Tierkonstellation ärmer und ich glaube insgeheim haben wir uns damals alle geschworen NIEMALS mehr merkwürdige Kosenamen zu benutzen.

Anhand dieses Beispiels hab ich mich mal gefragt, was eigentlich wohl hinter all diesen Kosenamen steckt, wobei ich auf einen ziemlich interessanten Beitrag stieß. Darin stand vor Allem, das sich hinter jedem Kosenamen auch eine Bedeutung versteckt. Der Kosename ansich scheint eine Botschaft an die Welt ausserhalb der Beziehung darzustellen und nicht nur das…Nein, insgeheim machen wir dem Partner damit auch gleich eine unterschwellige Ansage, wie wir uns das ganze Große Drum und Dran eigentlich so vorstellen.

Aufgepasst Mädels, wenn er Euch Maus, Mausi oder Mausezahn nennt – die Maus ansich ist zwar ein kleines putziges Tierchen, sogar intelligent, aber Ansprüche hat das kleine Ding leider keine – hat sie dann gefälligst auch nicht in der Beziehung zu stellen.

Spatz, Spatzi, Spatzel hingegen, wird von Partnern ausgesucht, die flinke, süße Überlebenskünstler bevorzugen, Eigeniniative aber deutlich vorrausgesetzt.

Der Schatzi und Unterartenmann, hütet seinen Partner, wie einen Schatz. Vergleiche zu Gollums Sicht auf seinen Schatz, sind da aber leider keine Seltenheit und so klammern Schatzi-Sager und würde seinen Schatz am Liebsten vor allen Anderen verstecken. Stichwort: „Das ziehst jawohl jetzt nicht zum Mädelsabend an, oder?“

Dieses Spiel gilt übrigens geschlechterübergreifend und für beide Seiten gleichermaßen, will heißen, der Tigger, Tiiieger, oder in gesteigerter Form auch zu wilder Hengst umtitulierte Göttergatte, kann praktisch nichts (!!) dafür, wenn er dominant durch die Beziehung trampelt.

Der oder die Süße, Honey, Sweetie und auch Zucker – Mist! – hat leider wenig zu melden und ihm oder ihr werden klare Grenzen aufgezeigt werden.

Wer es eher altbaksch theatralisch mag, nennt seinen Partner übrigens „Liebling“ und geht dabei davon aus, das es bei diesem Partner absolut keinerlei Überraschungen mehr gibt.

Was also nun tun im Dschungel der Kosenamen? Es sollte wohl am ehesten ein Tierchen sein – hui, wie animalisch…

Gut, bedenken wir das es grobgeschätzte 100 Millionen Tierarten allein auf unserem Planeten gibt, da wird sich doch auch Eines, mit den deckungsgleichen Vorstellungen zum Idealpartner, finden lassen! Achtung: Nicht zu übertrieben bitte! Denn wer will schon ein „Schmetterling“ durch den Raum schallen hören und wissen gemeint zu sein?

Vielleicht doch lieber ein Kosenamenausflug in die Flora? Butterblume? Mauerblümchen? Fleißiges Ließchen oder gar Eiche rustikal? Könnt wohl auch ins Auge gehen…

Wer will sich da schon Gedanken machen, im Grunde reicht es ja auch, wenn da nun Andere mal das Denken anfangen…Denkt halt mal nach, was Ihr Euren Schatzis, Schnuckis, das kommt übrigens von Heidschnucke = Ziege = Erklärung kann ich mir wohl sparen…

-Schnuppis, was widerrum von Sternschnuppe kommt = ein ziemlich kurzweiliges Erlebnis…

-Engel oder Engelchen, jaja, das sind die mit den Flügeln, die man ziemlich selten sieht…

-Fröschen, wird da eigentlich je ein Prinz draus?

Schneckchen, Hasis und Bärlipupsis so hinterherruft.

Da fällt mir auf, laut dieser Recherche hat damals er bei Bärli eine starke Schulter zum Anlehnen gesucht und sie nen sexy Typen, der eben auch von anderen Hasendamen gesehen werden sollte. Quod erat demonstrandum! Was zu beweisen war…Drum prüfe, wer sich an wen bindet, was der für´n Kosenamen findet…

...oder was sagst Du dazu?